Fiedel

Fiedel
1. Die Fiedel macht das Fest.
Holl.: Hebt je vreugde, neem eene vedel. (Harrebomée, II, 363.)
2. Man raus, dann wollen wir ihnen die Fiedel mal inzwei schlagen. (Ostpreuss.)
Als Aufforderung zum Anzuge beim Kartenspiel.
3. Nach der Fiedel hopsen die Füsse.
Holl.: Naar de veêl klinkt, drillen de voeten. (Harrebomée, II, 363.)
4. Nährt die Fiedel ihren Mann, so nimmt sie ihn zum Geiger an.Simrock, 3180.
5. Ohne Fiedel ist kein Fest.
»Wirf dein Gold den Musikanten, denn die Fiedel macht das Fest.«
6. Stille mit der Fiedel, wir müssen ihrer noch mehr fangen.Meisner, 24.
*7. Die Fîdel intwei slân. (Mecklenburg.) – Handschrift von Dr. Schiller.
Jemand das Handwerk legen, ihn zur Ruhe bringen. Im Kartenspiel: ein Spiel herumbrin-
gen, indem man seinem Gegner die Trümpfe abholt.
*8. Er hat ein anderes in der Fiedel1.Grimm, III, 1624.
1) In oder auf seiner Geige. Eine andere Ansicht, Neigung. – »Er sollte Frieden stiften zwischen dem Kaiser und König, aber er hatte ein anderes in der Fiedel.«
*9. Et äs Fedel1 enes Hulz2. (Siebenbürg.-sächs.)
1) Ferl, Fiedel.
2) Gleich schlecht.
*10. Stille mit der Fiedel.Weinhold, 20.
Gebot des Schweigens.
[Zusätze und Ergänzungen]
*11. Einem die Fiedel entzwei schlagen.
Ihn seiner Hilfsquellen, seiner Stütze berauben.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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Synonyme:

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  • Fiedel — Fiedel: Die ugs., leicht abschätzige Bezeichnung der Geige galt ursprünglich für eine Vorform dieses Streichinstruments, die in Europa seit der Karolingerzeit bezeugte, neuerdings wieder gebaute Fidel. Die Herkunft des Wortes mhd. videl‹e›, ahd.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Fiedel — Sf erw. obs. (9. Jh.), mhd. videl(e), ahd. fidula, fidala, mndl. vedele Nicht etymologisierbar. Wie ae. fiđele und anord. fiđle unklarer Herkunft (früh rom. * vītula Saiteninstrument ist erst später bezeugt; über air. fidil ?) auch die Herkunft… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Fiedel — Fiedel, 1) so v.w. Bogeninstrument; daher Fiedelbogen, so v.w. Violinbogen, s.u. Bogen 1); 2) so v.w. Violine, mit dem Nebenbegriff eines schlechten Instrumentes; daher Fiedler (Bierfiedler), ein in Schenkwirthschaften, namentlich auf Dörfern,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fiedel — (v. lat. fides, die Saite), alter deutscher Name der Streichinstrumente (fidula schon im 9. Jahrh. bei Otfried), jetzt nur noch im geringschätzigen oder scherzhaften Sinne für Violine und siedeln für geigen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fiedel — (aus dem lat. fidicŭla, mittellat. fidŭla), Streichinstrument, Vorläufer der Violine (s.d.) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fiedel — Fiedel,die:⇨Geige(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Fiedel — Dieser Artikel erläutert das historische Musikinstrument Fidel; zu dem Vornamen Fidel siehe Fidel (Vorname); zu dem ehemaligen Kubanischen Staatschef Fidel Castro siehe Fidel Castro. Spiel auf der Fidel, Buchillustration etwa 15. Jh …   Deutsch Wikipedia

  • Fiedel — Fiedeln ist gegenüber ⇨ geigen das ältere Wort, wie auch die Fiedel eine historische Vorform der Geige ist, die bis heute als das wertvollere Instrument gilt.{{ppd}}    Der Begriff ›Fiedel‹ ist bereits in der Frühzeit sprachlich ›unfein‹ geworden …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Fiedel — die Fiedel, n (Oberstufe) scherzhafte Bezeichnung für eine Geige Beispiel: Zu seinem vierten Geburtstag hatte er seine erste Fiedel bekommen und heute ist er ein weltbekannter Violinist …   Extremes Deutsch

  • Fiedel — Violine; Geige * * * Fie|del 〈f. 21; volkstüml.〉 = Geige [<ahd. fidula, engl. fiddle <germ. *fidula <vulgärlat. vitula „Saiteninstrument“; zu lat. vitulari „frohlocken“] * * * Fie|del, die; , n ↑ [Fidel] (scherzh., sonst veraltet): Geig …   Universal-Lexikon

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